spezielle Infos

 

In letzter Zeit bin ich ich ab und zu über Infos gestolpert, die hervorragend verfasst waren und über die selten geschrieben wird. Ich denke es gibt bei unserer Arbeit als Züchter noch viele Fragezeichen, die ich mit diesen Berichten etwas vermindern möchte.

folgende Berichte wurden mir freundlicherweise vom Verfasser zur Verfügung gestellt oder ich habe mit deren Genemigung eine Zusammenfassung gemacht :

 

Warum ?????

werden unsere Meeris heute oft nicht mehr so alt, wie früher, trotz vermeintlich besseren Lebens- und Ernährungsbedingungen?????

Hier vielleicht eine Antwort darauf !!!

 

Ich habe mich letztes Jahr des öfteren gefragt, warum es so schwierig ist, Meeris zu finden, die älter als drei bis vier Jahre alt sind. Auch frage ich mich, warum junge Meeris bei der Geburt immer schwerer sind und es oft relativ grosse Würfe gibt, verglichen mit der natürlichen Wurfstärke von ein bis drei Jungen in der freien Natur. Müssen denn unsere Jungtiere wöchentlich so viel zunehmen, dass sie mit vier Wochen schon 300g - 400g auf die Waage bringen? Es genügt doch, wenn diese Tiere im erwachsenen Alter dasselbe Gewicht haben, wie alle anderen Meerschweinchen. Ich bin diesen Beobachtungen nachgegangen und auf einige interessante Infos gestossen, die mir sehr einleuchten und die ich zum Teil auch selber erlebe:

In der gesamten Tierwelt ist es so, dass die Wurfgrössen nach dem Nahrungsangebot bestimmt werden und ich denke, es wäre erstrebenswert, dem natürlichen Verhalten und der Ernährung der Meeris wieder etwas näher zu kommen. Die meisten Eigenschaften ihrer wildlebenden Vorfahren haben unsere kleinen Nager behalten, von daher konnten sie sich sehr schlecht, an die unnatürliche Ernährung in der Heimtierhaltung anpassen. Zwar ist ihr Darm leicht verkürzt, aber der Aufbau der Darmflora ist noch fast derselbe, wie der, ihrer wilden Verwandten.

Was frisst ein Meerschweinchen in der freien Wildbahn (???) in den Anden auf 2000m - 4000m Höhe? Trockenes Gras, Kräuter, Blätter (im Frühling, Sommer Gras) und auch Zweige (bei uns im Winter könnten dies z.B. Tannenäste sein), welche sehr viele Nährstoffe enthalten.

Dem entspricht hochwertiges, getrocknetes Gras, sprich Heu, welches allerlei Kräuter und wider Erwarten, noch sehr viele Vitamine und sogar Kohlenhydrate, Eiweisse und Mineralien enthält. Allerdings ist in unseren einheimischen Gras nicht so viel Vitamin C enthalten, wie in dem Andengras. Vitamin C müssen wir also über das Grünfutter zukommen lassen. ( Grünfutter - Liste mit den Vitamin- und sonstigen Angaben sind unter www.diebrain.de unter Meeri-Info /Futterliste zu finden )Wenn wir die natürliche Ernährung der Meeris ansehen, wird uns klar, dass diese nicht auf Körner und Getreide eingestellt sind. In freier Wildbahn nehmen diese Tiere kein Getreide und keine anderen stark Stärkehaltige Nahrung auf. Von daher kann die Ernährung mit Leistungsfutter / Kraftfutter nicht natürlich sein.

Schon ein Esslöffel Leistungsfutter (Kraftfutter) täglich, vermindert die Heuaufnahme um ca. 25 %. Bei älteren Tieren und solchen mit Tendenz zu Zahnfehlstellungen kann dies verheerende Folgen haben, denn der Zahnabrieb (von reiben) findet beim zerquetschen von Getreideflocken oder harten Pellets nur unzureichend statt; Allerdings wird die Kiefermuskulatur durch den Druck auf das Gereide und die Pellets gereizt, und es können durch die starke Belastung auf die Zahnwurzeln Backenzahnabszesse entstehen. Diese Tatsache könnte mit ein Grund für die geringere Lebenserwartung sein.

Ein weiterer Grund könnte im zu  Fett- und Stärkehaltigem Leistungsfutter zu finden sein, welches von fast allen Züchtern gefüttert wird. Viele Tiere leiden unter chronischem Bewegungsmangel (aus welchem Grund auch immer) und erhalten trotzdem Leistungs- (Kraft) futter. Bei genügend Bewegung kann zwar optisch sichtbares, überschüssiges Fett relativ schnell wieder abgebaut werden, deshalb ist diesen Tieren äusserlich nichts anzusehen, aber der Schein trägt, das Fett wird zum Teil in der Leber abgelagert und erzeugt so eine Fettleber, die äusserlich nicht sichtbar ist. Gerade bei Zuchtweibchen führt dies häufig zum Tod, womit für die niedere Lebenserwartung, gerade bei Zuchttieren, eine mögliche Erklärung gefunden wäre.

 

Mir jedenfalls scheint es eine Überlegung wert, die Fütterung grundlegend zu überdenken und mich wieder auf Mutter Natur zu besinnen. Im Sommer füttere ich schon lange nur Gras ( Extenso zur freien Verfügung) und Heu, in der kalten Jahreszeit hatte ich den Mut noch nicht aufgebracht ganz ohne Kraftfutter auszukommen, aber nächsten Winter wird es klappen und ich werde in einem Jahr wieder über meine Erfahrungen berichten.

 

Aber jetzt auf  keinen Fall von Heute auf Morgen einfach alles Kraftfutter absetzten, sondern auch eine Futterumstellung muss langsam geschehen. Die Darmflora der Meeris braucht ca. zwei Monate bis sie sich an eine neue Ernährung angepasst hat. Ein plötzlicher Entzug des Kraftfutters hätte fatale Folgen, wie Durchfall, Blähungen, Ödeme etc.

 

Mit diesem Wissen hoffe ich, wieder Tiere zu haben und zu züchten, die eine lange Lebenserwartung von sieben bis zehn Jahre haben und ich hoffe auch in Züchterkreisen und vor allem auch in der Gesellschaft bei den Indoormeerschweinchen ein Umdenken zu bewirken, denn unser aller Ziel sollte sein, langlebige, gesunde und robuste Tiere zu züchten und zu halten.

 

Noch viele spannende und ausführliche Infos über Meerschweinchen und viele andere Haustiere finden sie unter Meeri - Info

 

Dieser Text wurde von mir zusammengefasst und mit freundlicher Unterstützung von Christine Wild genehmigt.

Nochmals vielen Dank Christine. 

 

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